Mitteilung der Polizei

Wir haben aufgrund unserer operativen Tätigkeit Kenntnis davon erhalten, dass Kassiere von Musikvereinen gestern und heute von einer unbekannten Täterschaft per Fake-Mails angeschrieben wurden, um Auslandszahlungen an die Täterschaft zu veranlassen. Dabei gibt die Täterschaft vor, dass es sich bei ihnen um den vermeintlichen Präsidenten des jeweiligen Musikvereins handle. Die Täterschaft gaukelt als Absender die Mailadresse des effektiven Präsidenten vor, um die Kassiere zu täuschen. Bislang konnten Schäden verhindert werden, da die aufmerksamen Kassiere per Telefon bei den "richtigen" Präsidenten nachfragten und so der Betrug noch rechtzeitig aufflog.

Die Erfahrung zeigt, dass die Täterschaft solche Mails wellenartig verschickt und sich jeweils auf eine bestimmte "Branche" konzentriert. Nun sind derzeit offensichtlich die Musikvereine an der Reihe. Da wir sehr rasch von dieser Mailwelle in Kenntnis gesetzt wurden, haben wir die Möglichkeit, noch Gegenmassnahmen zu treffen.

Dabei kommen Sie als Verband der Blasmusikvereine zum Zug. Bitte verfassen Sie falls möglich SO SCHNELL WIE MÖGLICH ein Rundmail an alle Ihre Mitglieder und warnen Sie diese vor diesen Fake-Mails. Die Erfahrung zeigt, dass immer wieder Personen in der Hitze des beruflichen Alltags dazu tendieren, auf den Betrug hereinzufallen und zum Teil sehr hohe Auslandsüberweisungen per E-Banking zu veranlassen, die die Vereine unter Umständen in arge finanzielle Schieflage bringen können. Selbst wenn Mitglieder bereits auf den Betrug hereingefallen sein sollten, haben diese heute noch die Möglichkeit, bei der Bank die Auslandszahlung telefonisch zu stornieren, bevor der Auftrag ausgeführt wird oder die Zahlung im Ausland ankommt. Dazu müssen Sie jedoch noch heute schnellstmöglich Ihre Mitglieder informieren. Morgen kann es bereits zu spät sein!

Sofern eines ihrer Mitglieder bereits eine Zahlung getätigt hat, soll dieses bitte abgesehen von der sofortigen Information des involvierten Bankinstituts zusätzlich bei der örtlich zuständigen Polizeistelle Anzeige erstatten.

Für weitere Informationen betreffend des Vorgehens der Täterschaft können Sie auch folgenden Link des NCSC, (Nationales Zentrum für Cybersicherheit, ehemals MELANI) konsultieren:

https://www.melani.admin.ch/melani/de/home/themen/CEO-Fraud.html

Die wichtigsten zwei Sofortmassnahmen, sofern ein Kassier auf die Masche hereingefallen ist:

  • SOFORT das involvierte Bankinstitut informieren (Banken können selbst nach Ausgang der Zahlung bei Ihnen via SWIFT eine Nachricht hinter dem Geld herschicken, um es bei der Empfängerbank noch zu blockieren. Internationale Zahlungen dauern in der Regel mehrere Tage, bis das Geld durch den Empfänger abgehoben werden kann)
  • Anzeigeerstattung bei der örtlich zuständigen Polizei

Sollten Sie darüber hinaus Fragen haben, zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren.

P.S. Erfahrungsgemäss ist es so, dass betroffene Vereine nicht mehr durch solche Täterschaften kontaktiert werden, sobald man den Präsidenten und den Vereinskassier nicht mehr mit Name/Vorname und Mailadresse auf der Vereinshomepage publiziert hat.

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